Es gibt sie, Tage, da wir uns
kopfschüttelnd fragen,
was ein weiter Nachthimmel
ohne Sterne eigentlich soll,
wobei »Sterne« für alles stehen,
was fehlen kann in diesem Leben,
im schalen Lichte jener Tage,
die unbemerkt und konturlos
vorbeizuziehen scheinen,
wie Schleierwolken an einem
kühlen Morgen im April.
Aber – hallo Kehrseite –
wo etwas fehlt, sind immer
auch Leerstellen vorhanden
und wo sich Lücken offenbaren,
tut sich Platz für Neues auf.
Nichts ist demnach nicht
einfach bloss nichts, sondern
die allgegenwärtige Chance
auf: nun, was auch immer –
und mal ehrlich, ist das
nicht ganz schön viel?
So wird aus einem weiten
Nachthimmel ohne Sterne
eine unbegrenzte Leinwand,
wobei »Sterne« für alles stehen,
was werden, vergehen und neu
entstehen kann in diesem Leben.
Im hoffnungsfrohen Lichte
jener Tage, die Weckrufe
zu sein scheinen, beinahe wie
Vogelgezwitscher an einem
kühlen Morgen im April.