Das Problem ist vielleicht, dass wir alles in einem einzigen Menschen zu finden hoffen. Ich liebe so viele kleine Details in so unzähligen Menschen. Wie die eine geht und ein anderer lauthals lacht. Die Art und Weise wie ein Dritter denkt, spricht oder schweigt, sodass man sich gut fühlt daneben, aufgehoben, warm.
Ich liebe es, wie gewisser Leute Augen leuchten, wenn sie von Dingen erzählen, die ihr Herz berühren. Ich liebe die Stimmen der einen neben dem Nasenkräuseln nochmals anderer. Von manchen liebe ich Musik, Kunst, Texte oder auch bloss wie es aussieht, wenn sie grübeln, tagträumen oder traurig sind.
Wie könnte sich dies alles je in einer einzigen Person einen und warum sollte es auch? Woher, ja woher kommt er wohl, unser Anspruch nach »allem in einem«, statt nach »so manchem in vielen«?
Und wenn wir dies in anderen nicht erwarten können, wie kommen wir dann erst dazu, selbst Tag für Tag danach zu streben? Indem wir all das wollen, was andere haben und bitteschön im all inclusive-Gesamtpaket?
Das Problem ist vielleicht, dass wir aus Prinzip alles erwarten und dabei ohne es zu realisieren, so viel übersehen.