Immer wenn es regnet,
scheint die Welt auf die
begrenzten Ausmasse
einer Insel zusammen
zu schrumpfen –
einer Insel inmitten eines
unüberschaubar weiten
Meeres, von dem eine
eigenwillige Mischung
aus Tristesse und Trost
auszugehen scheint.
Immer wenn es regnet,
mutet es an, als drehe sich
die Welt mit einem Mal
ein wenig langsamer,
als verwehe das Leben
unter dem konstanten
Prasseln von Tropfen
und der Nässe,
die sich in Schuhe,
Balkonkistchen und in
manche Gemüter stiehlt.
Immer wenn es regnet,
fühle ich mich offengelegt
wie eine Kastanie,
schalenlos überrascht
und dennoch bereit.
Bereit, mit dem vom
Himmel fallenden Wasser
selbst Emotionen heraus
und an die Überfläche
zu wellen und schwemmen,
hin zum tröstenden Grau.
Immer wenn es regnet,
tropfen Worte
unaufhaltsam aus
meinen Fingern, fliessen
in feinen Rinnsalen
weg von mir übers Papier
und bilden eine Pfütze,
die ich stumm den Kopf
schüttelnd betrachte,
bevor sie in Papier und
Erinnerung versickert.
Immer wenn es regnet,
öffnen sich die Schleusen –
zu Wasser-, Wort-
und Widerhall.
Immer wenn es regnet,
rinnt Hoffnung in
so manches
still vergessene Tal.