Mein Herzschlag macht Platz für
Regen und die Stille, die sich
zwischen das Plätschern einzelner,
scheinbar aus dem Nichts auf
Asphalt fallender Tropfen drängt.
Ich spüre jede Sekunde auf mich
zu und an mir vorbeiwehen –
gefühlte Ewigkeiten sammeln
sich in Atempausen und Räuspern,
ohne dass irgendetwas geschieht.
Das Leben steht mir an manchen
Tagen so nahe wie all jene, die ich
nie kennengelernt habe, da meine
Gegenwart nicht ihre ist und die
Zeit sich einen Dreck darum schert.
Man lernt, sie irgendwie auszuhalten,
die Abwesenheit von Wirklichkeit,
all die Tage, Wochen und Jahre
zu überdauern wie Hoffnung,
Moos oder unvollendete Sätze.
Was mich trägt, ist die Ruhe,
die mich Nacht für Nacht einholt,
während ich von der Zimmerdecke
her beobachte, wie ich hellwach
zwischen meinen Kissen liege.
Herzschlag reiht sich an Herzschlag,
als gäbe es nichts Dringlicheres,
als den flüsternden Singsang, in
welchen die Erinnerung, uferlos
zu sein, mitunter verfällt.
Man unterschätzt das Völlegefühl,
das Abwesenheit auszulösen vermag.
Und obwohl es sich anfühlt, als
laufe man über den Rand, ist da
noch immer Platz für mehr Regen.