Was möchtest du von mir hören? Dass wir mutig genug waren, es bis zum Abpfiff der Nachspielzeit zu versuchen? Möchtest du hören, dass wir ganz gut waren oder zumindest nicht schlecht, dass wir mit einer Handvoll hübsch blühender Erinnerungen von der Bühne abgehen, die so schnell nicht welken werden? Möchtest du mich laut sagen hören, dass ich nichts bereue, keinen Streit, keine Träne, keinen Kuss und kein Wort, keine einzelne Sekunde zwischen uns – ob sie nun schön war oder weniger, gut tat oder Herzweh verursachte?
All das könnte ich sagen, wenn es dir etwas bedeutet und jedes Wort davon wäre ehrlich gemeint. All das könnte ich dir sagen, dachte ich. Gestern, als ich angerufen habe, spätabends mit einem Glas Wein vor mir auf dem Tisch und einem überlaufenden Aschenbecher daneben, konnten wir beide allerdings nichts weiter tun, fühlten uns zu nichts mehr auserkoren, als zu schweigen. Es kommt mir vor, als hätten wir damit alles gesagt. Es kommt mir vor, als hätte das genügt. Es kommt mir vor, als gäbe es Momente im Leben, da es okay ist, wenn »1 + 1« nicht 2 ergibt, sondern in Ermangelung des gleichs schlicht und einfach als »1 + 1« stehenbleibt. Ein Mensch und noch einer, die sich im Geiste schweigend in die Augen schauen, sich als das erkennen, was sie einander einst waren, sich umdrehen und weggehen.
Noch vor Kurzem hätte ich es nicht hören wollen, aber – ein Mensch zu sein genügt mir. Zumindest für den Augenblick.
Ohne plus, ohne gleich, ohne dich. Bloss ich.
All das kann ich jetzt sagen, denke ich.