Raum einnehmen

Ich will die Abwesenheit tatsächlich
stattfindender Dialoge mit dem
Strudeln nie erklungener Sätze füttern,
die überlaute Furcht in mir
höflich zur Ruhe bitten,
innere Unruhe in Gedanken weiterwinken,
als wäre sie nicht mehr als
eine wenig überzeugende Idee.
Ich will so gross denken wie möglich
und mich dennoch mit
vermeintlich Kleinem aufhalten –
solange bis es an jener Bedeutung wächst,
die es meiner Ansicht nach verdient.
Ich will aus randvollem Herzen lachen
bis mir die Luft wegbleibt,
daraufhin marianengrabentief
einatmen und schweigen.
Für den Moment.
Bis erneut etwas Sagbares,
in laut aussprechbare Worte
zu Kleidendes aufsteigt in mir.
Ich will es hinausschreien und mich
dabei als etwas Reales wahrnehmen,
etwas, das eine ganze Menge Raum einnimmt
und sich kein bisschen dafür schämt.

10 Kommentare
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Kommentare

  • Michael

    Februar 13, 2021 at 23:09
    Reply

    Deine Texte bitten den Aufruhr in mir "höflich zur Ruhe". Von ihnen geht mir eine ästhetische Erziehung aus, wie Schiller sie beschrieben hat. Das Lesen eröffnet mir Wege, ein besserer Mensch zu werden. Danke!

  • Christiane

    Februar 13, 2021 at 10:02
    Reply

    So unfassbar schön und berührend! I feel you!

  • Stefan Geiger

    Februar 13, 2021 at 9:27
    Reply

    Dank Dir sehr, Du Sonnenstrahl! Mehr auf Instagram 😊🌞💖👋

  • Bella

    Februar 13, 2021 at 9:19
    Reply

    Oh, das berührt mich sehr. Das kann ich fühlen.

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