Wenn aus Mittsommer Laubrascheln wird und die Tage in immer dichter werdendem Nebel verschwimmen, ist es mit einem Mal wieder da. Dieses leise Gefühl, das man bereits kennt, von dem man dennoch nie weiss, ob man es herbeisehnen oder fürchten soll. Dieses Gefühl, das mit geschmeidiger Stimme von Abschieden erzählt und davon, wie es sein könnte, wäre alles anders.
Das mit so viel Herzblut über Sehnsucht debattiert, als gäbe es kein »Morgen«, als hätte es nie eines gegeben. Als bestünden wir ausnahmslos aus »Heute« und wehe all dem verlorenen »Gestern«. Das aus Tagträumen Wahrheiten töpfert, die fürs Erste genügen.
»Wirf Herz und Verstand über Bord und schwimm ihnen nach«, flüstert es und meint zwischen den Zeilen, »Hauptsache du gehst dabei unter«. Und wie ich untergehe. Wenn schon, denn schon. Mit Pauken und Trompeten und herzstürmisch wehenden Fahnen.
Und dennoch: sobald aus Laubrascheln klirrende Kälte wird und die Tage sich kaum noch hervortrauen unter ihren nachtschwarzen Decken, spielt es keine Rolle mehr. Denn dann sind sie wieder da, all die »Morgen« und »Gestern« mit ein wenig »Heute« dazwischen und man denkt sich, eigentlich ist es gut so, wie es ist.
Nein, vielleicht sogar noch besser.