Wie es wohl wäre

Ich pflege in Details zu denken,
mich in Nebensächlichkeiten zu verlieren,
ein bisschen zu tief zu empfinden.
Seit ich mich erinnern kann,
versuche ich abzustreifen,
was mich im stets mitschwingenden
Gefühl der Rastlosigkeit verankert,
jener leisen aber bestimmten Ahnung davon,
nirgendwo hinzugehören.
Ich bleibe an meinen Tagträumen hängen
als wären sie dichtes Brombeergestrüpp,
staple kiloweise Gedanken und Gefühle
in mir und fege sie mit einer
fahrigen Handbewegung beiseite.
Was mich aufhält, ist schwer erklärbar:
Vage Ahnungen, Kaum hörbare Nebentöne,
Angst, die weder Gesicht noch Gestalt hat,
ein seltsamer Nachgeschmack hier,
ein nicht eindeutig zu deutender Blick da.
Und während man in Details denkt,
sich in Nebensächlichkeiten verliert,
ein bisschen zu tief empfindet,
fragt man sich, wie es wohl wäre,
damit aufzuhören, allem einen Namen
geben zu wollen, bloss weil es ohne
einen solchen ein, zwei Augenblicke
Stille auszuhalten gilt.

16 Kommentare
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Kommentare

  • Conny

    Januar 11, 2024 at 8:33
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    Und wieder einmal trifft es genau meine Gefühlswelt, die ich so niemals mit Worten beschreiben könnte, wie du... wunderschön, Vielen Dank

  • Sabine Wagner

    Januar 11, 2024 at 6:12
    Reply

    Ich fühhle mich gesehen und erkannt, finde Erfahrungen in Worte gefasst , die ich ebenso empfinde und das tut gut. Danke .

  • Stefan Geiger

    Januar 10, 2024 at 17:20
    Reply

    Das liebe Denise, das beschreibt vieles, was mich im Leben genauso beschäftigt hat! Ein tolles Stück Papier, sehr einfühlsam sehr angenehm umschrieben die gefühlswelt ! Super!!!🙏❤️♥️❤️♥️

  • Marion

    Januar 10, 2024 at 17:06
    Reply

    Wow….

  • Christiane

    Januar 10, 2024 at 17:05
    Reply

    Wieder einmal ein Text von dir, der mich berührt und vieles in mir zum klingen bringt. Danke dafür ❤️

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