Wir treffen uns hier, wo Zweifel sich leise über den in den letzten Zügen liegenden Tag erheben, hier drüben, wo die Luft nach Spätsommer und Vergessen riecht. Wir sitzen nebeneinander im Gras und lassen keine Fragen offen, legen geschwiegene Worte unter für Sekundenbruchteile aufblitzende Bilder, die Augenblicke festhalten, die längst vergangen sind.
Wir halten inne, wir sitzen still. Wir belegen unsere Existenz mit Atemzügen und bloss dem Hauch einer Ahnung davon, was es tatsächlich bedeutet, am Leben zu sein. Wir gestehen uns Lücken zu, Risse – sowohl in der sichtbaren Oberfläche als auch weiter innen. Dort, wo die Zeit still steht und die Erdanziehungskraft mal unerträglich stark und mal kaum existent zu sein scheint.
Wir blicken uns an, erahnen unsere Umrisse in der fortschreitenden Dämmerung. Sie erzählen Geschichten, die nichts miteinander zu tun haben und gleichwohl unauflösbar ineinander verflochten sind. Wir sprechen der Dunkelheit um uns herum Bedeutung zu und greifen in Gedanken nach dem Licht im jeweils anderen, während wir uns in Richtung eines Himmels recken, der vor, über, in uns in Flammen auf- und wieder vergeht.
Kommentare
Sigrid Schneider
Wunderhübsch, Danke 🌷 für Deine Bilderemotionen, die Du in uns in einer famosen Farbigkeit per Worte zauberst.
Emma denkt.
to Sigrid Schneider
Herzlichen Dank fürs Hiersein, Mitlesen und Mögen, liebe Sigrid.
Michael
Der Augenblick, wenn die Schaukel still steht, zwischen Aufschwung und Absturz, zwischen Schwere und Losigkeit... in der Schwebe, im Herbst... Deine Worte sind das Netz im Meer der Bedeutung.
Emma denkt.
to Michael
Ein herzliches Dankeschön, lieber Michael.
Grit
Danke auch für diesen wunderbaren Text. Ich spüre und rieche förmlich, wie sich die Luft und das Gras anfühlen. Liebe Grüße von Grit
Emma denkt.
to Grit
Vielen Dank fürs Lesen und Mögen, Grit, ich sende liebe Grüsse zurück zu dir.
Vera
So poetisch. Wie findest du immer diese wundervollen Worte, die ganz innige Bilder im Kopf erzeugen? Du bist eine wahre Künstlerin. Danke dafür.
Emma denkt.
to Vera
Ich danke dir für dieses grosse und schöne Kompliment, liebe Vera.
Gabriele
Wie wunderbar! Herzlichen Dank für deine poetischen Worte! Liebe Grüsse Gabriele
Emma denkt.
to Gabriele
Herzlichen Dank fürs Mitlesen, Mögen und es mich wissen Lassen und liebe Grüsse zurück zu dir.