Wohin mit den Nebensätzen,
die auf nichts folgen und kurz darauf
selbst in der Stille verhallen,
mit nicht wahrgenommenen Zwischentönen,
den anhaltenden Pausen vor allem,
was es vielleicht noch zu sagen gäbe?
Wohin mit zu viel gesetzten Kommata,
den Leerstellen im grossen Ganzen,
mit dir und mir, mit dem Raum,
den wir so selbstverständlich einnehmen
und der Zeit, die vor uns liegt und
gleichwohl längst vergangen ist?
Wohin und woher,
weshalb und weswegen –
Ich glaube, ich will keine Antworten,
ich möchte lieber verstehen.
Hinsehen, nachschauen, in Augen blicken,
Dinge bei einem aller möglichen Namen nennen,
diesen jedoch für einmal laut aussprechen.
Ich will mich im Verlieren vollständig fühlen
und im Vergessen bewusst, mich mit meinem
Nichtwissen heimlich verbrüdern.
Wohin und woher,
weshalb und weswegen –
lass uns Wege und Grenzen markieren,
um beides immer wieder neu in Frage zu stellen.
Kommentare
Dani
Ich kann mich nicht daran erinnern, je einen Text gelesen zu haben, der das „Sich immer wieder Fragen stellen und nach Antworten suchen“ und den Versuch, Wortlosigkeit und Stille mit Worten auszudrücken, so gedankenvoll und dabei so wortreich beschreibt. So wunderschön ausgedrückt! Vor […] WeiterlesenIch kann mich nicht daran erinnern, je einen Text gelesen zu haben, der das „Sich immer wieder Fragen stellen und nach Antworten suchen“ und den Versuch, Wortlosigkeit und Stille mit Worten auszudrücken, so gedankenvoll und dabei so wortreich beschreibt. So wunderschön ausgedrückt! Vor allem der vorletzte Absatz hat mich dabei sehr berührt und lässt mich immer wieder staunen. „Ich will mich im Verlieren vollständig fühlen und im Vergessen bewusst, mich mit meinem Nichtwissen heimlich verbrüdern.“ ❤️ Read Less
Emma denkt.
to Dani
Was für ein schönes und grosses Kompliment! Ich danke dir ganz herzlich dafür.